Markierung von Methyl- und Aminosäuren

Protonierte Kohlenstoff-13-Methylgruppen in deuterierten Proteinen sind hervorragende Sonden für Struktur und Dynamik und sind entscheidend für die Untersuchung von Proteinen und Proteinkomplexen mit hohem Molekulargewicht. Unter Methylmarkierung versteht man Methoden, bei denen entweder 13CH3- oder 13CHD2-Gruppen in ein ansonsten einheitlich deuteriertes Protein eingebracht werden. Die Methylmarkierung kann sowohl in prokaryotischen als auch in eukaryotischen Expressionssystemen erreicht werden, indem die Aminosäuren in ausreichenden Mengen direkt in das Zellkulturmedium vor der Proteininduktion gegeben werden. Für E. coli-Kulturen kann eine selektive Protonierung an Methylgruppen von Isoleucin, Leucin und Valin (ILV) erreicht werden, indem 1 Stunde vor der Induktion α-Ketosäure-Vorläufer zu D2O-basiertem Zellkulturmedium hinzugefügt werden. α-Ketoisobutyrat wird in Isoleucin umgewandelt und α-Ketoisovaleriansäure wird in Leucin und Valin umgewandelt. Diese Methodik hat den nützlichen Molekulargewichtsbereich von Proteinen und Proteinkomplexen, die durch NMR unter Verwendung von Methyl-TROSY-Techniken bewertet werden können, drastisch erweitert.

Verwandte Ressourcen

Stable Isotopes for Biomolecular NMR

Beispielreferenzen

Kano, H.; Toyama, Y.; Imai, S.; et al. 2019. Structural mechanism underlying G protein family-specific regulation of G protein-gated inwardly rectifying potassium channel. Nat Commun, 10(1), 2008. PMID: 31043612
Kurauskas, V.; Schanda, P.; Sounier, R. 2017. Methyl-specific isotope labeling strategies for NMR studies of membrane proteins. Methods Mol Biol, 1635, 109-123. PMID: 28755366